Die Frauen WM 2011, von Martin Röse !

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Die Brüder Martin und Bernhard Röse werden mir immer als tolle Sportsmänner in Erinnerung bleiben ! Deshalb bin ich stolz, das auch Sie unsere Rubrik "Gästebeiträge" bereichern !

Die FIFA Frauen WM 2011 in Deutschland und Frankfurt !

„2011 von seiner schönsten Seite“ – der Slogan der Frauen-Fußball-WM in Deutschland ist auch mein persönliches Motto! Wie schon bei anderen Fußball Events wollte ich auch diese WM als Volunteer erleben - als Frankfurter quasi, mit den besten Spielen vor der Haustür. Das hieß dann 3 Wochen Urlaub für ehrenamtliche Arbeit, die ich nicht in der Sonne liegend verbrachte, in denen ich aber WM Feeling pur erleben durfte. Okay, mein Arbeitsplatz war ein Schreibtisch im Keller des Frankfurter Stadions, aber man kann ja nicht alles haben. Es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis.

Martin Röse als Volunteer bei der Frauen WM 2011 in Deutschland.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich Frauenfußball bisher kaum wahrgenommen habe. Kim Kulig, hätte ich Ihrer Statur nach, wahrscheinlich für eine Schwimmerin gehalten. Aber das lag daran, dass Frauenfußball trotz sportlicher Erfolge in Deutschland bisher ein Schattendasein fristete und zeitweise für Frauen sogar untersagt war.

Ich war während der WM Assistenz Volunteer der Frankfurter Venue Managerin und damit ganz nah dran am Geschehen. Unter anderem nahm ich an den organisatorischen Meetings mit der FIFA teil. Oder ich bestückte die Umkleidekabinen der Spielerinnen mit dem notwendigen Equipment und notierte beim Stadionrundgang die noch erforderlichen Vorbereitungen. Am spannendsten war es an den Spieltagen. Mein Job bestand zum Beispiel darin, die Interview-Gäste des Infotainment Programms zum Stadionsprecher zu begleiten. Das waren vor dem Deutschland-Spiel zwei U19 Nationalspielerinnen. Vor dem Halbfinale durfte ich den Schwedinnen das Fair play-Banner überreichen.

Uns Volunteers wurde viel geboten. Im Volunteer Center wurden wir verpflegt und dort war auch allgemeiner Treffpunkt. Es gab viele Freizeitangebote und gefeiert wurde natürlich auch.

Meine Highlights bei dieser WM: Steffi Jones, Präsidentin des OK, besuchte unser Volunteer Center nach dem ersten Spiel in Frankfurt (Deutschland – Nigeria). Als Gewinner des Torwandschießens im Volunteer Centers (4 Treffer), hätte ich dann gegen Steffi antreten dürfen, leider war die Zeit zu knapp für ein Duell. Mit meinem interessanten Volunteer Job, war ich gefragter Interview-Partner beim Radiosender You FM. Echt witzig war auch, eine Begegnung mit Spielerinnen von Äquatorial-Guinea. Eine gute Gelegenheit, mein Panini Album mit Autogrammen aufzuwerten ! Und stellte dann fest, dass auch die Afrikanerinnen selbst begeisterte Sammlerinnen der Sticker waren. So tauschten wir dann unsere doppelten Bildchen… Vor allem aber war das Unvergessliche, viele tolle Menschen kennenlernen zu dürfen, die ehrenamtlich für den Frauenfußball unterwegs sind.

Das Organisationsteam um Steffi Jones (ehemalige Nationalspielerin) in Frankfurt / Main.

Die WM war eine große Chance, Frauenfußball in Deutschland populärer zu machen. Natürlich sollte man diesen Event nicht mit der Männer-WM 2006 vergleichen. Dennoch hat die WM 2011 für positive Wahrnehmungs-Effekte geführt. Viele Bundesbürger haben erstmals ein Frauen-Länderspiel im TV oder live im Stadion gesehen. Diesen Rückenwind sollte man mitnehmen und ihn auch als Chance für die Bundesliga verstehen. Die WM brachte volle Stadien, nicht nur bei den Spielen mit deutscher Beteiligung. Auch Public Viewing v.a. in den Spielorten wurde angenommen. Die Einschaltquoten im TV waren höher als erwartet.

Japan im Endspiel gegen die USA.

Mit der zugenommenen Leistungsdichte und dem gestiegenen Niveau ist die Spannung für die Fans gestiegen. Die WM war ein großer Schritt auf dem Weg zum Durchbruch für den Frauenfußball aus nationaler und internationaler Sicht. Nun gilt es, die Nachhaltigkeit dieser Effekte zu zeigen. Ich möchte gern dazu beitragen.

Die Japanerinnen werden Weltmeister 2011 in Deutschland. Sie geben nach der Reaktorkatastrophe, den Menschen in ihrem Land neuen Mut !

Martin Röse

martinroese@gmx.de